Was ist Yoga?
Yoga ist eine umfassende Lebensethik und -philosophie, Meditationstechnik und eben auch eine körperliche Praxis.
Die Auseinandersetzung mit der jahrhundertealten philosophischen und ethischen Tradition des Yoga kann leicht eine Lebenszeit füllen. Das wichtigste ist zu beginnen und zu praktizieren. Denn Yoga ist vor allem erfahrbar. Wie weit das eigene Interesse weiter in die inhaltlichen Aspekte führt, obliegt der eigenen Entscheidung. Es gibt viele verschiedene Schulen des Yoga, oft mit einer eigenen Philosophie und Praxis. Viele verbinden mit Yoga vor allem die körperlichen Übungen. Der Begriff wird somit weitgehend mit Hatha Yoga gleichgesetzt. Das jedoch in einer Reihe mit weiteren Bereichen steht. Wie Jnana Yoga (Erkenntnis, Intellektualität), Karma-Yoga (Ethik, selbstloses Handeln) Bhakti-Yoga (Liebe, Hingabe).
Die Upanishaden (Bestandteil der Veden ca. 700 v. Chr.), der Epos Mahabharata (ca. 300 v. Chr) – darin vor allem die Bhagavad Gita -, das Yogasutra des Pantanjali (zwischen dem 2. und 4. Jhr. n. Chr.) bilden einen Kanon heiliger indischer Schriften, die das spirituelle Fundament sind und in denen sich die Wurzeln des Yoga befinden, wie wir es heute verstehen. Ursprünglich war Yoga ein rein spiritueller Weg, der vor allem die Suche nach Erleuchtung durch Meditation zum Ziel hatte. Die vielen Asanas entstanden erst im Laufe der Zeit. Ihr vorrangiges Ziel ist, den Körper so zu kräftigen und zu mobilisieren, dass er möglichst beschwerdefrei über einen längeren Zeitraum im Meditationssitz verweilen kann. Für eine erste Orientierung, in der Fülle der Lehren, empfiehlt sich der im Yogasutra des Pantanjali verfasste achtgliedrige Weg (Ashtanga Yoga, auch Raja Yoga genannt). Er bietet einen Einstieg, um die eigene Yogaphilosophie zu vertiefen. Yama, Niyama, Asana, Pranayma, Pratyhara, Dharana, Dhyana, Samadhi sind die acht Bestandteile, die sowohl das physische Hatha Yoga als auch eine philosophisch ethische Ausrichtung umfassen.